top of page

Eine kleine Lagerfeuergeschichte... "Die zwei Wölfe"

  • Autorenbild: louël
    louël
  • 6. Apr. 2023
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Apr. 2023

Ich möchte gerne eine kleine Geschichte mit euch teilen, welche ausnahmsweise nicht von mir stammt. Einigen mag sie bereits bekannt sein, doch ich denke, es ist eine Geschichte, die man gerne und oft lesen kann, denn sie birgt eine Weisheit in sich, welche sicherlich nicht nur ich immer wieder gerne ins Bewusstsein rufe.

Diese Geschichte war mir während meines letzten Prozesses, in welchem ich große Wut und Selbstverurteilung empfand, die ganze Zeit präsent (wer meinen letzten Blogbeitrag gelesen hat, weiß, um welchen Prozess es sich handelt).

Diese Gefühle zermürbten mich, ließen mich schwach und machtlos fühlen.

Irgendwann kam ich an den Punkt, an welchem ich wusste, dass ich auch anders fühlen konnte. Denn da schlummerte auch Annahme und sogar Mitgefühl in mir. Doch fütterte ich nachwievor eine ganze Weile lang diesen, innerlich an mir nagenden Wolf mit meiner Wut und Verurteilung.

Dann gelang es mir endlich auch wieder den anderen Wolf zu sehen, welcher aus Liebe, Mitgefühl und Freude bestand, und begann, ihn ebenfalls zu füttern. So ganz loslassen wollte ich allerdings auch den dunklen Wolf noch nicht.

Erst am nächsten Morgen konnte ich voll und ganz den weißen Wolf nähren und fühlte mich sogleich viel leichter und war erfüllt von einer schlichten Freude.


Zu diesem Phänomen nun folgende Geschichte:


Eines Abends sitzt ein alter Cherokee mit seinem Sohn am Lagerfeuer. Schweigend betrachten sie die züngelnden Flammen. Schließlich ergreift der alte Indianer das Wort: „Weißt du, mein Sohn, wir Menschen tragen zwei Wölfe in unseren Herzen. Wir alle. Und zwischen diesen zwei Wölfen tobt ein Kampf..."

Er hebt den Kopf, sein Blick schweift in die Ferne. Erwartungsvoll schaut der Junge seinen Vater an: „Erzähl weiter, Papa.“

„Nun ja, mein Sohn: Der eine Wolf ist schwarz. Er verkörpert die Schattenseiten des Lebens: Neid und Hass, Missgunst und Gier, Lügen und Schuld, Krankheit und Schmerz.

Der andere Wolf ist weiß. Er steht für alles Gute im Leben: Für Liebe und Zuneigung, Friede und Hoffnung, Dankbarkeit und Güte, für Tugend, Glaube und Mitgefühl.

Seit Menschengedenken wüten diese zwei Wölfe in unseren Herzen…“

Der Blick des alten Cherokee gleitet wieder in die Ferne. Sein Sohn ist nachdenklich geworden. Nach einer Weile fragt er seinen Vater:

„Papa, welcher Wolf gewinnt? Der schwarze Wolf – oder der weiße Wolf?“

Der Vater wendet ihm bedächtig den Kopf zu. In seinen tiefschwarzen Augen funkeln die Sterne, und er schmunzelt: „Mein Sohn, es ist ganz leicht: Den, den du fütterst.“


Wenn du gerne über neue Beiträge informiert sein möchtest, trete unserem Telegram-Kanal :) https://t.me/+ZzIlydfDdLAxYTAy



Comentarios


bottom of page